Was ist eigentlich dieses World of Warcraft?
Viele spielen es, viele wollen es und noch mehr haben davon schon einmal etwas gehört. Dieser Artikel ist die ultimative Einführung in die Fantasy-Welt. Erzählt vom Spieler des "Königs der Paladine" Acathla selbst.
Am Anfang war das 56K Modem. Das hat so lustige Geräusche gemacht wie "KRÖÖÖÖÖÖ KLIE KLATSCH KLIE KLATSCH KLIE KLATSCH KRÖÖÖÖÖÖÖ" und führte mich mit 16 Jahren in die Welt des billigen Pornos Internets ein.

Das KRÖÖÖÖÖ-KLIE-KLATSCH war sehr teuer, wenn die kostenlosen Freistunden von AOL mal wieder aufgebraucht waren. Trotzdem war es ein Heidenspaß zu chatten und sich als 21-jährige Studentin auszugeben (was einem damals vermutlich genauso gut gefallen hat wie dem Chatpartner).

So fing alles an. Kommunikation war nun auch anonym möglich. Aber auf die Dauer ist reine Kommunikation blöd, da muss es doch was anderes geben! Gibt's auch. Und das sind Online-Spiele. Das sind, wenn ich Beogrim zitieren darf, "Chat-Programme mit hübscher Grafik", im Volksmund auch MMORPG genannt. MMORPG heißt soviel wie "Massive Multiplayer Online Roleplay Game" oder auch "Manche Menschen Ohne Reue Pupsen Gerne " - sucht euch aus, was euch besser gefällt.

Diese Online-Rollenspiele, von denen es einige gibt, machen sich den Sammeltrieb und den Wunsch nach Alltagsflucht des Menschen zu Nutze und die Macher davon auch noch ziemlich reich. Wenn man ein MMORPG anfängt, ist man als Noob (das bedeutet Anfänger, also jemand, der seine Pizza gefroren isst, weil er nicht weiß, wie der Backofen funktioniert) ziemlich erschlagen von all den Knöpfen, Zahlen und bunten Figuren.

Gottseidank sind diese Spiele hübsch und der ein oder andere geformte virtuelle Frauenkörper bringt dich dann doch dazu, diese ganzen Zahlen in Zusammenhang zu bringen. Doch das Spielen von MMORPGs ist nur 50% des Spaßes. Die anderen 60% sind die Kommunikation der tausenden Spieler untereinander. Hinzu kommen noch 10% für die Tatsache, dass man lernt, mit Zahlen umzugehen. Das kann man hinterher ganz gut.

Ich selbst konnte mich schwer für solche Online-RPGs begeistern. Zuviele Zahlen, zuviele Funktionen - was Brüste waren, wusste ich damals auch noch nicht. Dennoch - beim Erscheinen des Spiels "Everquest 2" wurde ich aufmerksam. Freunde aus dem echten sozialen Umfeld hatten damit offensichtlich ziemlich viel Spaß, fanden bei Treffen in der echten Welt kaum ein anderes Gesprächsthema, so dass ich mich jedesmal weinend in der Ecke wiederfand.

Damit sollte Schluss sein! Meine Freunde wollten umsteigen - auf World of Warcraft. "Da gibt's doch auch ein Strategiespiel, das so ähnlich heißt", dachte ich mir. Das stimmt. Warcraft, oder insbesondere Warcraft 3, erfreut sich immer noch großer Beliebtheit.

Gut, mit Strategiespielen hatte ich auch nie viel am Hut, was sich dadurch zeigte, dass ich bei einem LAN-Match gegen die Gildenkumpel Gederon, Kera, Dúrin und Beogrim nach drei Minuten (!) ausscheiden musste. Kein Geld mehr. Woher hätte ich wissen sollen, dass man dieses Zeugs abbauen muss, um zu überleben. Jedenfalls war das zweistündige Match sehr hübsch anzusehen.

"World of Warcraft" ist eine Fantasywelt. Da gibt es Elfen, Trolle, Zwerge, David Hasselhoff und andere Dinge, die sich nur ein verrückter Mann hätte ausdenken können. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Charakters einer dieser Rassen. Jetzt muss man sich nicht nur für eine 21-jährige Studentin ausgeben, jetzt kann man sogar noch wie eine aussehen. Klasse!

Interessant wird es, wenn all diese verschiedenen Rassen aufeinandertreffen. Manche Spieler bewundern einfach nur die tolle Anzahl der Farben, andere blühen in ihrer Rollenspielwelt wunderbar auf und beleidigen als Zwerg z.B. jeden vorbeikommenden Elf. Das klingt komisch, ist aber lustig.

Kernstück des Spiels ist aber, wie schon erwähnt, die Kommunikation. Die Gilde Verlorene Wanderer hat einen Alterumfang von 3 bis 65 Jahren (gefühltes Alter) - und alle gehen gleich miteinander um. Generationenkonflikt gibt es nicht, schließlich spricht man nicht mit Karl-Otto Rumboldt aus Wanne-Eickel, sondern mit Glaphne, der wunderschönen Elfe mit großen Brüsten  (Anm. des Autors: Der Charakter Glaphne ist eine freie Erfindung des Autors - Glaphne existiert nicht).

Und das macht die ganze Sache interessant: Die Brüste.

Nein, natürlich die Kommunikation (über Brüste). Viele, die nie Kontakt mit MMORPGs hatten, belächeln das. Schließlich sind das alles Freaks, sagen die und freuen sich darüber, dass ihr soziales Leben durch den wöchentlichen Besuch in der Kneipe nebenan gesichert ist.  In "World of Warcraft" sieht man seine Freunde aber jeden Tag, wenn man will. Und nicht nur zwei. Nein, eine ganze Menge davon! Und die ganz Doofen kann man sogar auf "Ignore" setzen. Versucht das mal mit Alkohol.

Wenn man längere Zeit World of Warcraft spielt, wird man in großen Instanzen sogar mit 40 verschiedenen Menschen zusammengerottet. Es bilden sich größere Gemeinschaften, Allianzen mit wirklich lebenden Personen, Handelssysteme müssen entwickelt und die Motivation muss immer hoch gehalten werden.

Gut, sich in der Kneipe mehrmals in der Woche so einen hinter die Binde zu kippen, dass der Mageninhalt den Boden küsst, ist auch 'ne tolle Sache. Da ist man dann auf seinem sozialen intermenschlichen Höhepunkt.

"World of Warcraft" leitet, wenn man einigen Berichten glauben darf, sogar einen Umbruch in der Benutzerwelt ein. Alle Vorurteile, die gerade erwähnt wurden, fallen weg, das Spiel wird zu einem sozial übergreifenden Phänomen. Das liegt daran, dass es einfach zu bedienen ist, die Welt dennoch phänomenal detailreich ausgestattet ist und die weiblichen Avatare alle Fotomodels sind. Mit richtig großen Waffen. Yeah.

Freut euch also, neue Leute kennenzulernen. Ich habe zum Beispiel Freundschaft geschlossen mit Dúrin, einem Jägerzwerg mit langem Bart, der aber in Wirklichkeit von einer 21-jährigen Studentin gespielt wird. Ihr Name ist Natascha De'Croix, kommt aus Frankreich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Fotoshootings:



Oder der dicke Paladin Reib, gespielt von einer 25-jährigen Lufthansa-Pilotin, die bei einem Entführungsversuch eigenhändig drei Terroristen töten musste (sie kann Karate, Ving Tsun und ein köstliches Schokoladenmousse):




Kurzgefasst: Es macht Spaß. Es macht verdammt viel Spaß.

Try it!



Posted by König Acathla am 23.07.2006


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Du musst dein Mikro vor deinen Mund halten, so wie beim DSDS Casting damals.
   - Acathla zu Mondy

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