Dwarf Fortress.
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Steile Lernkurve, Minimalgrafik, Sandboxgame.
Alkohol, Unglücke, Wahnsinn.
Zwerge, Raubbau, Industrie.
Wie ich es liebe.
Dwarf Fortress erschafft eine komplexe Fantasy Welt aus dem Nichts, samt Zivilisationen, Kriegen, Städten, Monstern und ihrer Geschichte.
Völker gehen unter und wachsen, es ist das Zeitalter der Mythen, Legenden und der Helden. Ene Zwergenkaravane zieht aus, um eine Festung zum Wohle der Zwergenheit zu errichten.
Wanderlost - Part XI
Ein Verlorene Wandererfort ist längst überfällig.
Ich verwende die 31.25er Version (am 08.04.2011 die aktuellste) und benutze das Grafikpack von Mayday. Beides ist durch Google einfach aufzuspüren.
"Peace is not in my vocabulary."
(Acathla zugeschrieben)
"Ack!" I said.
Fearless master of the witty dialogue - that's me.
(Harry Dresden)
Das fünfte Jahr - Spätherbst
Es gibt Dinge, die verstehe ich leicht.
Ich verstehe die Notwendigkeit Goblins zu töten oder die Handelswaren der Spitzohren zu beschlagnahmen.
Was, schon wieder Frühling?
Ach nee, der andere Feind.
Dann gibt es Dinge, die verstehe ich etwas schwieriger.
Warum, bei Armoks starken Armen, musste Aca zum Bürgermeister gewählt werden? Ich meine - sitzen wir nicht wegen ihm hier an diesem kalten Ort fest?
Ist euch schon einmal eine Rüstung am Hintern festgefroren?
Nein? Dann habt ihr keine Ahnung.
Und dann.
Dann gibt es Dinge, die ich gar nicht verstehe.
Es war ein Jahr, nachdem der Großteil der Zwergenkarawane getötet wurde.
Wir haben nicht erwartet, dass eine weitere kommen würde.
Und die Sache mit den zerschmetterten Kronjuwelen dürfte unsere Beliebtheit nicht gehoben haben. Außerdem sind Zwerge eher materialistisch orientierte Wesen - und wo liegt der Gewinn darin, seine Karawanen in das Wanderlost Höllenloch zu schicken und mit weniger zu gehen, als man gekommen ist? Alleine der Gestank des Haupteinganges lässt auch starken Zwergen schlecht werden. Wanderlosts Kinder lernen die Wörter Blut und Kotze, bevor sie Mama sagen können.
Ein typischer Ausblick vom Festungseingang, aufgenommen kurz nachdem eine Karawane da war.
Blutlachen, Kotze, Leichen, Müll.
In bis zu fünfzehn Schichten, an einigen Stellen von bis zu einem Dutzend verschiedener Lebewesen.
Aber sie kamen und ein Abgesandter der "Eternal Crypts" wollte Aca sprechen. Wollte er unserem Vorposten den Krieg erklären?
DAS hätte ich verstanden. Nö.
Der Abgesandte ist begeistert von unseren Anstrengungen.
Ich glaube, er steht vor der falschen Festung.
"Ok, was wollte er? Haben wir Krieg mit unserer Heimat für den Verlust der Karawane?" fragte ich Aca.
"Sprich mich gefälligst nicht so an, Untertan!" antwortete er.
"Ok, Herr Bürgermeister, was wollte er nun?" meinte ich lachend.
Acathla blinzelte wütend.
"Wir sind jetzt eine offizielle Kolonie der Eternal Crypts... eine Baronie.
Und ich, Acathla Muthkatfikod, Bürgermeister von Wanderlost..."
Meine Theorie: Man will uns nur als Punchingball für Goblinkrieg und Elfenhandel an der Grenze.
Eine Art Torwächter des Abschaums.
"Nein." seufzte Gede.
"Was?" fragte Reib sein Bier ausspuckend.
"Aber..." meinte eine bleiche Samounta.
"...bin nun bekannt als Herr Baron Acathla, Bürgermeister von Wanderlost. So." sagte Aca stolz.
WTF.
Acathla, Bürgermeister von Wanderlost, bekotzter Baron der Grenzlande. Torwächter des Abschaums. Freiluftgefängnisdirektor der Eternal Crypts.
Irgendwie sprach sich die Sache rum. Die Einwanderer blieben aus. Diese ganze "Torwächter des Abschaums" Regelung war vielleicht nicht so populär.
Acathla wurde leicht exzentrisch. Ganz leicht.
Kurz nach seiner Ernennung sah er einen der Arbeiter etwas essen, dass er fallen gelassen hatte. Prompt bekam Acathla einen Wutanfall, von wegen
"Den Abfall des Barons beschmutzt."
LOL.
Obere Nachricht: "Have been made a barony".
Untere Nachricht: "Acathla Is throwing a tantrum"
Das sechste Jahr ging es so weiter, ein Zyklus des Tötens.
Die Versicherungssummen für die Karawanen fraßen jede Gewinnspanne eines Handels mit uns auf - wir dagegen räumten gut ab.
Die Goblins kamen pünktlich wie ein Uhrwerk, sie schickten Diebe, Überfälle, Belagerungen. Wir haben nie selbst eine der Karawanen angegriffen oder so. Ok, bei den Elfen kann man uns vielleicht unterlassene Hilfeleistung vorwerfen, aber sonst haben wir immer versucht zu helfen. Ehrlich! Die Wächter der Karawanen sehen von Mal zu Mal abgerissener und verwahrloster aus, es fehlt vielleicht an Bewerbern.
Währenddessen trieben wir unsere ober und unterirdischen Bauprojekte voran.
Die Arbeiter wirkten so resigniert, die jahrelange Veruntreuung ihrer Arbeitskraft scheint sich langsam bemerkbar zu machen ;-)
Frühling:
Die Handelswaren der Elfen beschlagnahmen.
Goblinangriff -> tote Elfenkarawane.
Plünderung der Toten, ab auf den Müllhaufen.
Sommer:
Den Menschen den Müll der Elfen verkaufen.
Grünhautinvasion -> halb abgemetzelte Menschenkarawane.
Plünderung der Toten, ab auf den Müllhaufen.
Herbst:
Der Zwergenkarawane den Besitz der Menschen verkaufen.
Goblindiebe -> zurückgeschlagen.
Die Verletzungsliste eines Goblindiebes - Herbst im Jahre 6.
Nichts ist heil geblieben, nachdem die Diamond Angels ihn erwischten.
Finger weg von Wanderlost!
Plünderung der toten Goblins.
Acathla throws a tantrum wegen irgendwas.
Zwergenabgesandter ist begeistert -> Aca wird nochmal befördert.
"Graf Acathla, Herrscher über die Grafschaft des ewigen Tauschhandels mit den Gütern toter Karawanen".
Seine erste Handlung war es, den Export von Traktionsbänken zu verbieten, ich bin sicher, das wird helfen.
All hail to the Count and his traction benches!
Das siebte Jahr - Mittsommer
Dieser Zwischenfall im Sommer des siebten Jahres.
Das war nicht unsere Schuld.
"Ich sehe da eine Gestalt." schrie Reib von der Brüstung zu uns herunter.
"Wieder ein Riesendachs oder ein Elchmensch?" fragte ich desinteressiert.
"Nee. Mensch. Also richtiger." meinte Reib.
"Sag ihm, wir kaufen nichts und warten, bis die Goblins ihn totgehauen haben." antwortete Gede.
"Was will der Typ hier?"
"Mensch? Aber die Karawane soll doch erst in drei Tagen hier eintreffen."
"Er trägt feine Kleidung." rief Reib.
"Vielleicht hat der sich verlaufen?" mutmaßte Samounta.
"Hui. Aua." fluchte Reib.
"Aua?"
"Ja, ein paar Goblins sind aus dem Gebüsch gesprungen und schlagen auf ihn ein." feixte Reib.
"Gebt ihm Saures, diesem zu groß geratenen Zwerg!" brüllte Gede über die Mauer. "Dumme Menschen, lernens nie."
"Ja, jetzt haut der Goblin mit seinem Schild auf den Schädel des Menschen ein. Aua. Aua. Aua. Da kommt was raus aus dem Kopf." meinte Reib.
"Sollen wir die Truppen mobilisieren?" fragte Werwölfe.
"Bist du verrückt? Ich hab gleich Feierabend." protestierte ich.
"Bist du verrückt? Ist doch nicht unsere Schuld, wenn sich ein Mensch in den Forest of Souls verirrt und keine Wachen dabei hat. Bringt mir seine Schuhe, wenn die Grühnhäute mit ihm fertig sind." antwortete seine Grafschaft Aca.
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Als die Menschenkarawane drei Tage später eintraf, hatten sich die Goblins bereits verzogen. Der Händler meinte mit ehrfürchtiger Stimme, Aca werde Besuch kriegen. Den hätte er ja jetzt schon und könnte man das Gerede sein lassen, er müsse noch ein paar Arbeiter schlagen, antwortete Aca.
Ob er nicht verstehe, der Gesetzgeber der Menschen selbst werde dem Grafen seine Aufwartung machen. Ein Besuch von Adelsmann zu Adelszwerg.
Seltsam, dass der Diplomat nicht schon da gewesen sei - vor drei Tagen...
Acathla wurde bleich. Dann murmelte er was von menschlicher Unpünktlichkeit und sei das hier nicht ein feiner Steinkrug usw usf.
"Ups."
Es ist nicht so, das uns alles egal wäre oder so.
Später in diesem Jahr:
"Oh, nein! Der arme Truthahn! Ihr dummen Arbeiter, tut doch was! Rettet ihn!"
"Müssen eure Kinder eigentlich immer draußen rumrennen? Früher oder später..."
"Was? Deine Tochter. Entführt. Von einem Snatcher. Jaja ich habs euch doch gesagt! Was ist jetzt mit dem Truthahn?"
"WIr haben nur einen Truthahn und ich zähle hier vierzehn Blagen! Was ist das überhaupt für ein Name "Jackliene"?"
"Achso, Eltern aus den östlichen Provinzen." (:-P)
Wie bereits erwähnt ist die Entführung eines Kindes keine gute Sache.
Ob Jackliene eines Tages an der Spitze einer Goblininvasion wiederkehrt?
Das wird ein dunkler Tag, denn auch ohne Goblinerziehung wachsen Kinder in Wanderlost zu von Gewalt abgestumpften Kampfmaschinen heran, die das Ende eines Lebens mit "Ich will seine Klamotten" kommentieren.
Armokseidank ist der Export von Traktionsbänken auf Befehl des "Grafen von Kotzhaufenhausen" verboten, wer weiß, was unsere Feinde damit alles anstellen können?
...to be continued.
Posted by Dúrin am 25.04.2011