The Enemy within
Seid gegrüßt ihr einsamen Helden!
 
Nehmt euch ein kühles Bier und lehnt euch zurück. Dann folgt mir in die Hölle und lasst alle Hoffnungen fahren.
Freundschaft ist nur ein schmaler Steg im Wahnsinn dieser zerissenen Welt und was kann ein Sterblicher schon tun, wenn sie zu zerbrechen droht?
 
The Enemy within
 
Der äußere Feind - Der Hordler
Der innere Feind - Der Elf
Der Feind im Jenseits - Die Nazifteri
 
Die Gefährten betrachteten entsetzt das Inferno, das sich ihnen darbot.
Die Gewaltigkeit der Höhle ließ sie unwillkürlich tief entsetzt und alleine zurück mit ihren Ängsten um Tod, Verzweiflung und Versagen - hier, wo alle Hoffnungen enden. 
Die Hitze der brennenden Lava ließ die Luft um sie herum stetig fiebrig flackern und die Umgebung unwirklich erscheinen.
Dúrin stand an dem Rand der Felsspitze über dem Lavafluss. Mit wachsamen Auge betrachtete er durch sein Fernrohr die hinteren Teile der Höhle. Große undeutliche Schemen bewegten sich weit hinter den Schwaden aus Rauch und giftigen Schwefeldämpfen, die seine Atmung flach werden ließen und in seinem trockenen Hals kratzten. Jede Erinnerung an seine Heimat, das kühle Kernland von Dun Morogh waren wie ausgelöscht.
Frostbite saß hechelnd und mit langer heraushängender Zunge wimmernd Schutz hinter seinem Herrn suchend. Dúrin streichelte ihm gedankenversunken über sein schweißgetränktes Fell.
Als Dúrin noch jung war, kaum siebzig Jahre alt, stolzierte er einmal stolz viel zu nahe am Rand der großen Schmiede von Ironforge und als die Hitze ihn überwältigte und taumeln ließ, zog ihn eine Wache im letzten Moment zurück, bevor er in die unvollstellbar heiße Esse stürzte. Die Erinnerung an dieses Ereignis brandete wie eine glühende Welle in seinem Geist und wurde lebendig, als er taumelnd nach vorne sackte und im letzten Moment von Acathla zurückgezogen wurde.
Acathla öffnete ein weiteres warmes Bier und kippte den Inhalt der Flasche in einem Zug hinunter.
Er musste schon ziemlich angetrunken sein, denn er schwankte unregelmäßig von Fallausschritten begleitet von rechts nach links. Einer seiner Schritte zermalmte knirschend eine bereits leere Flasche zu seinen Füßen. Er säuselte dabei leise vor sich hin und das Glühen an seiner Hand verriet, das er Gebete und Schutzsprüche für seine Gefährten sprach.
Insgeheim musterte er seine Kameraden und versuchte einzuschätzen wer zuerst sterben würde und wer wohl wieviel Alkohol in seinem Rucksack haben würde. Seine Blicke wanderten wieder zu Dúrin, der mit prall gefülltem Rucksack wieder einen sicheren Stand gefunden hatte. Acathla versuchte zu raten, wieviele köstliche Flaschen Bier sich in der Tasche des Jägers befinden würden und kam auf mindestens fünfunddreißig. Vielleicht würde er ja später nachhelfen müssen.
Er öffnete zischend eine weitere Flasche und trank.
Als der Paladin in Gedanken versunken wieder nach rechts schwankte, stieß er an Gederon.
Der Zwergenkrieger stand schweigend breitbeinig und mit erhobenen Haupt am Rand des Felsvorsprungs. Der Schein des Feuers warf spiegelnde unregelmäßige Reflektionen von seinem magischen Schwert.
Mürrisch wie immer bedachte er den Paladin mit einem finsteren Blick und schnaubte verächtlich.
Mit dem Handrücken wischte Gederon sich über die Stirn, aber nach wenigen Augenblicken rannen ihm wieder salzige Schweißtropfen in die Augen und ließen ihn unwillkürlich zwinkern.
Kalimar hingegen schien die Hitze wenig auszumachen. Mit überkreuzten Beinen saß sie lässig auf dem heißen Boden und der unerträglich heiße Aufwind aus der Tiefe ließ ihr Kleid umherwehen. Sie öffnete eine weitere Feldflasche und goß sich das warme Wasser über ihren Haare. Dúrin hatte einmal bemerkt, sie wäre grau wie ein Esel, woraufhin sie ihn für Stunden in einen ebensolchen verwandelte und tagelang kein Wort mehr mit ihm sprach.
Die meisten Wassertropfen aus der Flasche verdunsteten noch bevor sie den Boden erreichten.
Acathla starrte mit glasigen Augen leise brabbelnd minutenlang in Kalimars tiefen Ausschnitt.
Kalimar schien dieses nicht zu bemerken. Sie bedachte Gederon mit einem wissendem Lächeln.
Dúrin hatte nie herausbekommen was zwischen den beiden lief und was die Magierin an dem schweigsamen Zwergenkrieger so interessant finden konnte.
In Gedanken schleuderte Dúrin seinen Konkurrent schon über die Klippen in die Lava.
Er wurde aus seinem Traum geschreckt, als Werwölfe knirschend eine neue Sehne in seinen Bogen spannte.
Mal wieder.
Die Temperaturen ließen die Sehnen schnell brüchig werden und als Werwölfe mit seiner rechten Schulter den Bogen zusammendrückte und mit der linken Hand hantierte, hustete er leise und trocken. Jede Anstrengung in diesem Vorhof der Hölle war zuviel für den Körper eines sterblichen Wesens, selbst für einen Zwerg.
Werwölfe beendete seine Arbeit und setzte sich erschöpft auf einen Felsbrocken.
Er grinste zufrieden.
Mit dem Zwergenpaladin würde er später abrechnen. Die Wut in seinem Inneren war mit keinem Anzeichen nach außen offensichtlich, blitzschnell hatte er nun schon einen totsicheren Plan erarbeitet. Werwölfe zog leise einen Pfeil aus seinem Köcher.
Wir wollen doch mal sehen, wer in der Diskussion über den Eigentümer dieser Dunkeleisenablagerung am Ende das letzte Wort hat. 
"Komm du stinkende Palasau, noch ein Stück mehr nach links." dachte er berechnend.
Verdammt!
Der Mensch steht im Weg. Dieser nervige Hexenmeister mit seinem ewig plapperndem Wichtel.
"Dann mach ich dich halt später fertig du Möchtegernheld." murmelte Werwölfe.
Lemac drehte leicht den Kopf zurück als er Werwölfe flüstern hörte.
War das Werwölfe?
Der Hexenmeister war ein wahrer Hühne, selbst für einen Menschen. Er kickte eine von Acathlas Flaschen in die Lava unter ihnen wo sie knisternd zerschmolz.
Das Chaos in seinem Kopf brandete unaufhörlich.
Seine Augen glühten tiefrot unter seiner Kapuze hervor. Er stand ständig im Kontakt mit der ewigen Kälte des Warp und diese Verbindung ließ ihn die Hitze der Höhle mit Leichtigkeit ertragen, im Moment ließ sie ihn sogar vor Anspannung zittern. Die Stimmen der Nether-Welt flüsterten in seinem Kopf. (Zujr Dran Jey?)Gaben Befehle. Gaben Hinweise. Er würde alle anderen töten. Besonders diese vorlaute Gnomenmagierin. Diese Stimmen! Sie waren (töten) so unterschwellig (opfern), so eindrucksvoll, mal drohten (Ah!) sie (sie alle) ihm, mal umgarnten sie ihn. Er, die Stimmen und die anderen Stimmen, diese Stimmen können töten.
Lemac kicherte (Befehl!) leise und sein Wichtel (warum denn nicht?) starrte ihn kurz verwirrt an und (töten) begann dann seinen Meister nachzuahmen und lachte lauthals.
(Und was ist mit der vorlauten Gnomenmagierin? Wie war das gleich damals mit dem magischem Amulett?) Er würde alle anderen töten. Besonders diese vorlaute Gnomenmagierin. Diese Stimmen! Und die anderen auch. Und die Gnomenmagierin, diese vorlaute, die auch. Und die anderen.
Acathla rülpste laut, er beobachtete Dúrins Rucksack, wie dieser mit seiner wertvollen Fracht nur einen Meter von ihm entfernt auf dem Rücken dieses nutzlosen Jägers auf ihn wartete.
Gederon neben ihm tastete nach seinem Geldbeutel. Er war noch da. Wäre ja auch noch schöner.
Später würde Gederon davon endlich diesen Magier bezahlen, der in Ironforge die Verzauberungen anbot.
Dann würde er den Magier töten und sein Geld nehmen.
Aber erst wird dieser Werwölfe erledigt.
Der muss ganz schön was gehortet haben.
Immer streckt der seine gierigen Finger aus wenn wir Beute machen. Abhacken wird er sie ihm.
Gederon grinste in sich hinein und zog in einer für ihn völlig untypischen Geste die Mundwinkel nach oben.
Kalimar, die das beobachtete, fühlte sich sogleich davon angesprochen.
"So, jetzt macht er einen auf nett, oder was?" zuckte ein Gedanke durch ihren Kopf. Gestern hatte sie ihn noch mit dieser Druidin in Ironforge gesehen. Glaphne soundso. 
"Dieses Langohrenflittchen! Ich werde sie büßen lassen! Und er wird dabei zugucken bevor ich ihn fertig mache! Ich werde..."
 
Noch bevor sie zuende gedacht hatte, schubste Dúrin Gederon über die Klippe.
Im Fall griff Gederon nach Dúrins Bein und zog ihn hinterher. Ein Schuß löste sich aus seinem Gewehr und jaulte durch die Höhle und verfehlte Werwölfes Kopf nur um Zentimeter. Acathla schnappte mit einer Schnelligkeit die keiner dem betrunkenen Paladin zugetraut hatte nach dem Rucksack des Jägers. Er stemmte sich mit aller Gewalt fest und hielt die beiden Kämpfenden über dem Abgrund.
Er betete zu Uther, das der Riemen des Rucksacks reißen würde.
Lemac nutzte die Verwirrung des Augenblicks und schickte einen finsteren Fluch gegen Kalimar. Diese jedoch reflektierte die finsteren magischen Ströme und kanalisierte sie als Feuerball der unkontrolliert hoch in die Luft stieg und dann niederstürzte - und - bevor er den Boden erreichte, von Acathlas Schild als Querschläger nach hinten geworfen wurde und den Felsbrocken traf auf dem Werwölfe saß. Die magischen Energien sprengten ihn förmlich hinweg.
Werwölfe flog im hohen Bogen gen Abgrund, aber da stand dieser Druide, den sie in Ironforge als Heiler aufgegabelt hatten.
Werwölfe prallte mit voller Wucht gegen ihn.
Mit einem ungläubigem Blick fiel der Druide nach hinten, während Werwölfe sich auf dem Felsen abrollte und sich so im letzten Moment vor einem Sturz rettete.
 
Als der Elf gen Lava fiel, schaffte es Acathla gerade, Dúrin und Gederon wieder hinauf zu ziehen.
Keuchend saßen die Helden nun zusammen auf dem Felsvorsprung, unter ihnen legte der Druide gerade die letzten Meter seines Eintausendfünfhundertsiebenundzwanzig Jahre alten Lebens zurück.
 
"Das Langohr hat mich geschupst, der wollte mich umbringen!" meinte Dúrin, den Blick auf Frostbite gerichtet, der von der ganzen Situation völlig unbeeindruckt an einem Stück Knochen kaute.
 
"Denen kann man auch nicht trauen!" sagte Lemac.
"Trauen" plapperte sein Wichtel nach.
 
Werwölfe nichte eifrig.
"Ich habs ja gleich gesagt." murmelte er.
 
"Habt ihr gesehen wie der geflogen ist? Als ob ein Hordler hinter ihm her wäre, feiges Pack." brummte Gederon.
Verstohlen tastete er mit einer Hand nach dem Geldbeutel den der Elf bei seinem Sturz verloren hatte und grinste zufrieden.
 
Alle lachten.
 
Acathla fischte eine Flasche Bier aus Dúrins Rucksack und trank gierig, während Kalimar Gederon wie verzaubert anstarrte. 
Er war ja nun auch reich.
 
Elfen.
Denen kann man einfach nicht trauen.
  
 
Dúrin 
 


Posted by Dúrin am 19.11.2005


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Elfen bei der Arbeit.
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