Eingeschlossen - Teil 2
  Was bisher geschah: Der tapfere Zwerg und König der Paladine Acathla fand sich inmitten von Gitterstäben wieder. Doch er war dort nicht allein! Urinello, ein äußerst mysteriöser Nachtelf, befand sich mit ihm im Kerker - nicht wissend, warum sie beide eingeschlossen wurden oder von wem. Eine unheimliche Stimme offenbarte das Geheimnis: Beiden wurde ein Gift injiziert, das sie bei Sonnenuntergang sterben lassen würde. Und durch eine Verkettung von verdammt dummen Umständen befand sich der Schlüssel für ihr Gefängnis im Darm des Paladins...
 
 
  "OH MEIN GOTT", stöhnte Acathla, "erzähl das jemandem und du bist tot, verfluchter Elf!"
  "Natürlich. Du glaubst also, ich würde diese Sache jemandem erzählen? Meine Familie würde mich verstoßen!"
  "Ich denke nicht, dass Eichhörnchen so gefühllos sind, Langohr."
  Acathla dachte nach, während Urinello eine angestrengte Mine aufsetzte, die darauf hindeutete, dass er verzweifelt nach einer gerissenen Antwort suchte. Beide waren eingesperrt worden. In eine dunkle Höhle ohne Ausgang, nur mit einem kleinen Loch an der Decke, durch das das gefährlich orangefarbene Licht fiel. Sollten Sie diese Sache nicht in ein paar Stunden aufklären, würde er sterben. Der Elf natürlich, nicht der König der Paladine! Nein, er hatte sich geschworen, einen epischen Tod zu finden. Versufft vom Damm in Loch Modan zu fallen, das würde Anerkennung finden und sicherlich viele Zwergen dazu animieren, Lieder über ihn zu schreiben.
  "Hör auf zu summen, dummer Stummelmensch", schrie Urinello.
  "Wenn wir hier sterben, wird das das Lied sein, was du überall hören wirst! Alle Zwerge werden meinen Heldenmut besingen!"
  "Wenn ich tot bin, kann ich nichts mehr hören", stellte der Elf fest.
  Acathla setzte seinen grimmigsten Blick auf. "Sei ruhig und gib mir den Schlüssel, sonst tret ich dir in deinen..."
  "Schon gut, schon gut", unterbrach ihn Urinello und reichte ihm den Schlüssel. Eine klebrige Substanz schien an ihm zu haften, aber anscheinend empfand der Elf keine Abscheu. Liegt wohl an der Natur der Sache, dachte sich Acathla. Mit einem Ruck stellte er sich auf und machte sich daran, das Schloss ihrer Zelle zu öffnen.
  "Und dann?", fragte Urinello, "Was machen wir, nachdem die Zelle auf ist?"
  Mit einem leisen Knarren schwang die Gittertür auf. "Das werden wir jetzt sehen", antwortete Acathla und schritt aus ihrem kleinen Gefängnis.
  Es war nicht sehr hell, aber Acathla war sich sicher, keine Ausgänge zu finden. Zwerge lebten ununterbrochen in Höhlen. Acathla vor allen Dingen, weil er häufig wegen seiner Zechprellerei untertauchen musste.
  "Also, was jetzt, schlauer König?", stellte Urinello gehässig die Frage in den Raum.
  "Nun, Langohr, zu allererst solltest du einen Arzt rufen!"
  "Warum?"
  "Weil du blutest", antwortete Acathla, bevor seine gewaltige Hand die Nase des Elfen traf und ein kleiner Schwall Blut auf das Gewand des Zwerges spritze. Wunderbar, dachte Acathla, das geht nie wieder raus.
  "Verfluchter Zwerg! Wenn wir keine Allianzen geschlossen hätten, würdest du jetzt tot in der Ecke liegen!"
  "Jaja... Das sagt mir meine Frau auch immmer."
  "Du hast eine Frau?"
  "Äh... Nein. Jetzt nicht mehr."
  Urinello versuchte, über die Handgreiflichkeit des Zwerges hinweg zu sehen. Es war nicht ehrenhaft und völlig unter seiner Würde, jetzt eine Schlägerei anzufangen. Seine Wut konnte er zwar noch bändigen, aber wenn er aus dieser Sache rauskam, würde der vorlaute Zwerg schon sehen, was er sich eingebrockt hat.
  "Gut. Als allererstes schlage ich vor, wir suchen die Wände nach Hohlräumen ab", schlug Acathla vor. "Irgendwie wurden wir hier hineingebracht, es muss einen Ausweg geben!"
  "Vielleicht wurden wir auch in diesen Raum teleportiert."
  Daran hatte Acathla nicht gedacht. Aber er wusste, was er erwidern sollte.
  "Als allererstes schlage ich vor, wir suchen die Wände nach Hohlräumen ab. Irgendwie wurden wir hier hineingebracht, es muss einen Ausweg geben!"
  Wenn du keine passende Antwort findest, wiederhole einfach deinen letzten Satz, erinnerte sich Acathla an seine Paladinausbildung. Er wusste, wie das den Gegner verwirrt. Üblicherweise hätte dieser jetzt eine neue Gussform seines Hammers im Kopf, doch Waffen waren nicht vorhanden.
  Urinello legte seinen Kopf schief. "Du bist nicht sehr schlau, was?"
  Acathla blickte zurück, dachte kurz nach und antwortete: "Als allererstes schlage ich vor, wir suchen..."
  "Ist ja gut. Sei ruhig, konzentrier dich auf deine Seite der Höhle, ich übernehme die andere!"
  Vorsichtig tasteten beide über die rauhen Wände der Felswand. Doch sie schienen sehr massiv zu sein. Urinellos Idee mit der Teleportation schien zu stimmen, ganz zum Missfallen von Acathla. Sein bestes Argument hatte er schon gebracht - es brachte die Nase des Elfen zum bluten.
  Acathla schaute frustrierend zum Licht an der Decke. "Ich finde nichts. Die Höhle muss..."
  "Warte", schreckte Urinello auf, während er sorgsam mit seiner Hand über eine Stelle der Wand fuhr. "Hier könnte es etwas sein. Ein Stück Fels ist..."
  Plötzlich brach eben dieses Stück Fels weg und eine feuchte Pfütze bildete sich unter den Füßen des Elfen. Acathla konnte sich einen Spruch nicht verkneifen.
  "Jetzt ist nicht die richtige Zeit, den Boden zu düngen, Langohr. Den Bäumen in deinem Wald mag das gefallen, aber hier ist es völlig unpassend!"
  "Das ist Wasser, du Idiot. Hinter dieser Wand befindet sich Wasser!"
  Plötzlich brach ein weiteres Stück aus der Felswand. Das Tröpfeln verwandelte sich in einen fingerdicken Strom. Der Fels knackte.
  "Zurück", schrie Urinello und presste sich mit Acathla gegen die andere Wand. "Wir werden ertrinken!"
  Panisch hielt er sich mit beiden Händen am Zwerg fest. Acathla schüttelte sich angewidert ab.
  "Ja, zurück Elf, sonst gibt's noch einen!"
  "Was tun wir jetzt?"
  Acathla dachte nach. Das Knacken im Fels wurde lauter, viele weitere Fontänen bildeten sich, bis das Wasser ihnen bis zu den Knöcheln reichte. Dann hatte er einen Plan gefasst. Acathla stoß sich von Urinello ab und rannte mit erhobener Faust gegen die Felswand. Das Größte, was ihn an dieser Sache störte, war nicht, dass sie dem Tode nah waren. Das Schlimmste war, dass das Wasser kein Bier war.
 
 


Oh mein Gott! Beide werden ertrinken! Was hat Acathla vor? Werden alle sterben? Erfahrt dies und mehr in Teil 3!


Posted by König Acathla am 19.09.2006


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