Frohes Winterhauchsfest meine Freunde und Feinde!
Prolog
Die reichen Beutezüge und Brandschatzungen der Verlorenen Wanderer sollten wenigstens einen Tag ruhen - denn es ist Winterhauchfest, das Alter Ego des Weihnachtsfestes in Azeroth.
Die fernen Schlachtfelder der Welt sind an solchen Tagen von geringem Interesse für einen gläubigen Zwerg wie mich, mir dürstete es nach Behaglichkeit, einem warmen Feuer in einer Gaststube, einem Humpen Festtagsgebräu und der Nähe meiner treuen Gilde.
Was war das nicht für ein Jahr und wie schnell verging die Zeit!
Wie gestern kam es mir vor, dass wir die Gilde gegründet hatten.
Am Anfang hab ich übrigens gut sieben Leute mit jeweils zwanzig Silberstücken schmieren müssen um ihr Unterschrift für die Gildengründung zu erlangen.
Ich bin gut zwei Stunden im Dun Morogh Kernland herumgeirrt, hab Leute angesprochen, die nicht einmal wussten was eine Gilde ist und sogar einen getroffen, der nur Englisch sprechen konnte und das nicht mal sonderlich gut.
Sehr langsam füllten sich unsere Ränge bis zur aktuellen Mannstärke auf und ich bin glücklich, so viele neue Freunde gewonnen zu haben.
Wenn ich manchmal höre, welche inneren Streitigkeiten andere Gilden zerreißen und wieviele Member sie im ständigem Flow haben, dann kann ich nur verwundert den Kopf schütteln!
Zur diesjährigen Gildenweihnachtsfeier beschloss ich deshalb, alle meine Freunde die mit mir so oft starben und mir immer beistanden, zu beschenken und einen angenehmen Tag mit ihnen außerhalb des Monstertötens, Hardcore-Questens und der Jagd nach den unwahrscheinlichen epischen Drops zu verbringen.
Chapter I - Presents of Value
Es gab noch Vorbereitungen zu treffen für unser Feiertagsstelldichein.
Ich vermute, ich bin der erste Mensch dieses Planeten, der dieses Wort benutzt hat, drum fordere ich hiermit jeden auf mir Tantiemen zu bezahlen, der es auch benutzen will.
Ich farmte in Loch Modan Zutaten um soviel Festtagspunsch und Lebkuchen zu backen,
wie man für eine hungrige und durstige Gilde braucht.
Dann räumte ich meine Schatztasche in der Bank aus und schnürte zahllose Pakete, die ich zur Sicherheit vor gierigen Fingern in der Bank stapelte und wir wissen alle von wessen Fingern ich rede, oder?
Natürlich waren meine Geschenke von höchster Qualität - nun ja die ersten fünf oder sechs zumindest.
Die anderen mussten halt mit Ramsch gefüllt werden, aber ich hab mal gelesen, dass ja der Gedanke zählt.
Oder so ähnlich.
Ich kaufte also Spitzhacken, Schmiedehämmer, Angeln, Waffen, verschiedene Ausrüstungsteile und packte noch einige grüne Drops ein, die ich zufällig beim Zutatenfarmen bekommen hatte.
Ich mischte die Geschenke nach einem Zufallsprinzip in meinem Rucksack und wusste nun selbst nicht mehr, wer welches Geschenk erhalten sollte.
Dann war ich bereit.
Zeit für die große Stunde.
Chapter II - New Enemy - old Habits
Wir einigten uns auf Kharanos als Treffpunkt - ein Ort, sicher vor allzu neugierigen Blicken, bösen Störenfrieden und in einer wundervollen Schneelandschaft, die mich wehmütig an die Level 1-10 zurückblicken lässt.
Aber es kann nicht der frommste Zwerg in Frieden irgendwas - da will wohl jemand Ärger?
Sprach Reib - und tat es.
Reib regte nicht mal einen Muskel, als sein Arkanitgroßdrachling und sein Kampfhuhn den großmäuligen Mensch zeriss und in kleinen Fetzen über Kharanos niederregnen ließ...
Dann hatte er wohl genug und jeder Fetzen verschwand feige im Nether.
Aufmerksam suchten wir weitere störende Gestalten.
Chapter III - Guess what?
Immer mehr verlorene Wanderer sammelten sich.
Zeit für die Bescherung!
Der alte Dúrin setzte sich in den schweren Holzstuhl des örtlichen Gasthauses und ließ seine Gefolgsleute in Reih und Glied antreten um sie nach und nach anzuhören, um sie bei Wohlgefallen zu beschenken und bei Mißfallen zu strafen.
Aber erst Ordnung schaffen.
Verdammter Kindergarten *g*
Chapter IV - Judgement Day
Quantus tremor est futurus,
quando judex est venturus,
cuncta stricte discussurus.
Ich bin ja keine Verkörperung dieses gutherzigen, fetten und alles vergebenden Santa Claus aus den Disney Filmen.
Dieser dummer Tölpel würde nicht einen Tag in Azeroth überleben und wahrscheinlich lachend im Graben von Ironforge verrecken.
Ich dagegen bin ein Jäger im Dienste der Allianz und Richter im Namen des Zwergenkönigs.
Es war Zeit, dass vergangene Jahr zu besprechen, Missetaten zu strafen und die Gerechten zu entlohnen.
Roxana
Mein erster Besucher war Roxana und Roxana ist eben Roxana.
Und ich nehme niemanden auf meinen Schoß!
Ich fand es nicht schwer, ihren Fleiß gebührend zu belohnen und sie bedankte sich artig bei mir.
Beogrim
Keine Sünde blieb unentdeckt!
Während Dúrin tadelte und Beogrim bereute, war Roxana offensichtlich von ihrem Geschenk begeistert.
Arborariaris
Ein schwerer Fall, da ein Langohr. Mal sehen, wie sie sich da rausreden will.
Doch ich ließ Gnade walten, da sie sich ob ihrer Herkunft trotzdem bemühte ein redliches Mitglied der Allianz zu sein...
...woraufhin sie sich artig bedankte.
Vielleicht ist ihre arme Elfenseele ja doch noch zu retten.
Werwölfe
Ein aufrechter Zwerg war der nächste, doch auch er musste sich der Befragung unterziehen.
So lob ich mir meine Gildenmitglieder!
Acathla
Ein schwieriger Fall dieser Zwerg.
Immer so aufsässig und behauptet steif und fest, seine Artikel wären besser, obwohl wir ja alle wissen, wie die Wahrheit aussieht.
Er ließ mich nicht einmal ausreden.
Da werde ich kein gutes Urteil fällen können.
Aber die Androhung von Strafe hat schon immer Wunder bewirkt!
Meistens...
Während Acathla sich artig bedankte...
...war ich froh, das er nur Geschenke im Gegenwert von 20 Kupferstücken bekam.
Die Gerechtigkeit siegt immer.
Relaxo
Der Richter blickte tief in die Seele des Jungen Gildenmitgliedes...
...und fand wenig wohlgefallen an seinen Taten.
Aber beim Winterhauchsfest ist Dúrins Herz weich und er hatte Verständnis mit dem armen Tropf.
Kuldar
Ein weiterer schwieriger Fall.
Kuldar.
Kuldar hatte soviele Twinks bei uns angelegt, dass wir eine Zeit lang einen eigenen Gildenrang für seine Twinks erschaffen mussten um den Überblick zu bewahren.
Aber er gelobte Besserung.
Zudem konnte er gute Taten vorweisen und Gevatter Dúrin war gnädig zu ihm.
Reib
Der immertrunkene Reib trat als nächstes an meinen Richterstuhl.
Er erzählte mir von vielen guten Taten, die er dieses Jahr vollbracht hatte und ich konnte sie allesamt in meinem großen Buch finden.
Ich belohnte ihn fürstlich und er bedankte sich artig.
Kera
Heute ist wohl Tag der Schwerverbrecher bei Scharfrichter Dúrin.
Noch ein Elf trat vor.
Es gibt bei uns in der Gilde ein Sprichwort - Kera kann die Leichen gefallenener Gegner schneller looten und häuten, als sie zu Boden fallen und ich habe dies mit meinen eigenen alten Augen gesehen.
Kera wird viel Gutes vorbringen müssen um die nächsten Augenblicke zu überstehen...
Dieses unverschämte Frauenzimmer redete mit Gevatter Dùrin in der Babysprache!
Sie beteuerte ihre Unschuld und ich glaube ich werde langsam alt und habe ein zu weiches Herz.
Wenigstens bedanken konnte sie sich artig.
Sorg
Über Sorg stand gar nichts im meinem großem Buch und ich war verwundert.
Sollte das etwa heißen, Sorg war faul gewesen im letzten Jahr?
Aber seine Freunde setzten sich für ihn ein und betonten noch mal das wesentliche am
"Guter-Spieler-Sein".
Tumult brandete auf weil Reib es schaffte, die alte Wanderer-Aufgabe zu bewältigen - auf den Kamin in Kharanos zu springen, wie wir es seit Dùrins 250. Geburtstag versuchen.
Ich beschenkte Sorg ob seiner Herkunft und damit seiner großartigen Heldenhaftigkeit.
Sebbi
Sebbi trat vor den alten Gevatter Dúrin und war bereit sein Urteil zu empfangen.
Wenn ein schwächlicher Mensch es schafft Zwergenarbeit zu übernehmen und Hordler tötet - dann gefällt dieses Dúrin sehr und er überreichte ihm ein großes Geschenk.
Sebbi bedankte sich artig.
Was für ein wohlerzogener Menschling.
Nolf
Als Nolf vor den Richterstuhl trat, konsultierte ich mein großes Buch der guten und bösen Taten und befragte ihn ausgiebig.
Solch ein Verhalten wird von Gevatter Dúrin belohnt.
Emelie
Emelie traf verspätet ein und Richter Dúrin war gerade bei einer Schneeballschlacht und Leute anpöbeln vor dem Gasthaus.
Das war kein guter Anfang des Verhörs!
Aber sie ist ja ein Zwerg und zudem noch weiblich - da hat sie eine Chance verdient.
Außerdem konnte sie ebenfalls Titanengefälliges Werk verkünden...
...und ich war zufrieden mit ihr.
Gederon
Kurz nach Emelie traf Gederon ein.
Auch zu spät, als hätte Altvater Dúrin ewig Zeit.
Da werde ich wohl besonders kritisch seine Taten beurteilen müssen!
Zul´Gurub Main Tank hin oder her...
Mit prüfendem Blick starrte Dúrin in das Herz des schweigsamen Zwergenkriegers...
...während im Hintergrund der Eierpunsch erste Wirkungen zeigte...
...aber zurück zu Gederon!
Ich musste in der Tat feststellen, dass er mich in kurzer Zeit von seiner Heldenhaftigkeit überzeugt hatte.
Dennoch musste ich der Sache auf den Grund gehen.
Ein Zwerg der sich derart fleißig um eines der Hauptanliegen der Verlorenen Wanderer kümmert, war mir selten untergekommen und ich belohnte ihn mit einem feinen Geschenk.
Zirsl
Ein weiterer der keine Uhr lesen kann!
Werden wir also mal sehen, was dieser Gnom zu seiner Verteidigung vorzubringen hat.
Dein Schweigen macht es nicht besser!
Dann antwortete sie...
...das ist ja noch viel schlimmer als ich dachte!
Zirsl gelobte Besserung und da sie mir immer fleißig H2O auf unseren Raids zusteckt, habe ich ein Auge zugedrückt.
Lunaclaw
Lunaclaw kam als letzte an.
Typisch Langohr, wenn ihr mich fragt.
Das wird noch einmal eine große Herausforderung, sie vor dem Gildenrauswurf zu bewahren, während die anderen zu erraten versuchten, welche Preise die kommende Auslosung haben würde.
Mit Lunaclaw in den Keller gehen und da irgendetwas machen war der heiße Tipp des Tages.
Die bohrenden Fragen trafen Lunaclaw wie ein gleißender Pfeil aus sengender Lava an einem milden Mittsommertag in einem lauwarmen Gasthaus am Ende einer kalten steinigen Straße.
Lunaclaw... rede um Himmels Willen, sonst muss ich meines Amtes walten!
Zirsl versuchte ihr zu helfen und hatte ein gutes Argument vorzubringen....
...welches unbestreitbar war.
Welch größere Strafe kann es geben?
Sie war sprachlos vor Dankbarkeit!
Chapter V - Shiny Happy People
Nach der ersten Runde Geschenke ließ ich alle noch einmal in einer Reihe antreten und fragte höflich ob alle zufrieden waren.
Die Antwort war beinahe einstimmig.
Leider wurden wir erneut gestört, dieses Mal von einem Langohr.
Das allerdings schnell vertrieben werden konnte.
Reib sah ein neues Opfer...
Ich verteilte eine weitere Runde Geschenke und als Trostpflaster reichlich Eierpunsch und Lebkuchen.
Danach waren alle Leute hoch zufrieden denke ich.
Nur einige prügelten sich noch mit anderen um die verbliebenen Päckchen.
Chapter VI - Höhere Gerechtigkeit
Emelie fragte mich, ob ich denn auch artig war dieses Jahr...
Natürlich war ich das!
Doofe Frage!
Wie bitte?
Dann werde ich euch mit Waffegewalt zeigen, wer der Herrscher des Festes des Friedens ist, ihr Verräter.
Chapter VII - Weihnachtslotterie und auf zu neuen Ufern
Es war Zeit für die Verlosung.
Es gab drei Gutscheine mit drei fantastischen Gewinnen.
Alle würfelten einmal und die drei mit den höchsten Ergebnissen konnten sich einen Gutschein abholen und bei Gevatter Dùrin einlösen.
3. Preis - Eine Runenstofftasche
2. Preis - Alkohol, Eierpunsch, Lebkuchen, ein weiteres Geschenk und Krimskrams
1. Preis - ein 16er Platz Reiserucksack - und der ging an Gederon.
Nach einem gewagtem Sprung ging es auf nach Darnassus und den Langohren mal den Sinn des Winterhauchfestes nahebringen.
Angekommen blödelten alle etwas rum.
Während Reib schon ziemlich dicht war...
...waren andere (Lunaclaw) an einer Stellung als Erzdruide interessiert und ich will nicht kommentieren zu was sie alles bereit war um ihr Ziel zu erreichen.
Wir diskutierten viel über die Vor und Nachteile des Erzdruiden-Lebensstils
Dann war es Zeit etwas feierliche Stimmung in den Raum zu bringen.
Chapter VII - Snowball Battlefronts
Abends war eine Schneeballschlacht auf dem Iceflow See geplant zusammen mit den Schattendrachen.
Es war ein episches Gefecht jeder gegen jeden und jeder bekam etwas ab.
Die Fronten waren schnell klar.
Dann ging es erst richtig los!
Unterwasserschneeballschlachten gaben der Sache eine dritte Dimension
Chapter VIII - Home at Last
Es war spät geworden in Azeroth und Zeit nach Ironforge zurückzukehren.
Wir bildeten eine lange Rentier Polonaise.
Ab und zu verfingen sich einige an umherstehenden Bäumen.
Oder behinderten andersweitig den Verkehr
Schließlich erreichte unser Festtagszug Ironforge und ein langer und wunderschöner Tag ging dem Ende entgegen.
Cooles Fest Blizzard -
da lässt sich eine Menge mit anstellen und es hat uns allen sehr viel Spass gebracht!
Euer
Altvater Dúrin
Ich möchte mich noch mal herzlich bei allen bedanken, die an diesem Tag mitgewirkt haben und natürlich auch bei denen, die zeitlich nicht kommen konnten.
Es war ein super Jahr mit euch, Tag für Tag.
Die Verlorenen Wanderer wünschen euch allen
ein frohes und gesegnetes Winterhauchsfest 2005.
Und jetzt haben wir uns auch eine Erholungspause verdient, denke ich.
So schlaft denn wohl und ruht euch aus, denn morgen herrscht wieder Krieg.
Epilog
Ich hab auch ein paar der Saison-Quests gemacht und ich kann sie nur empfehlen - unter anderem jagt man den "Monströsen Griesgram" eine Grinch ähnliche Kreatur, die Winterhauchsleckereien gestohlen hat.
"Coole" Sache!
Post Scriptum
Aber, halt wartet noch - was wäre denn ein Bericht ohne "PS"?
Posted by Dúrin am 19.12.2005