Dwarf Fortress: Wanderlost - The Furry Wars - Part I
Dwarf Fortress.

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Steile Lernkurve, Minimalgrafik, Sandboxgame.

Alkohol, Unglücke, Wahnsinn.
Zwerge, Raubbau, Industrie.
Wie ich es liebe.
Dwarf Fortress erschafft eine komplexe Fantasy Welt aus dem Nichts, samt Zivilisationen, Kriegen, Städten, Monstern und ihrer Geschichte.
Völker gehen unter und wachsen, es ist das Zeitalter der Mythen, Legenden und der Helden. Ene Zwergenkaravane zieht aus, um eine Festung zum Wohle der Zwergenheit zu errichten.


Wanderlost - Part I

Ich verwende die 31.25er Version (am 08.04.2011 die aktuellste) und benutze das Grafikpack von Mayday. Beides ist durch Google einfach aufzuspüren.

Das erste Jahr - Frühlingsanfang

Keiner von uns hatte eine Ahnung, wie man genau eine Festung errichtet, also rannten wir alle drauflos und taten verschiedene Sachen. Die einzige gemeinsame Beschäftigung war, Random und NPC bei den verschiedensten Nichtigkeiten anzubrüllen und einzuschüchtern.

"Grab schneller! Und bring die Fässer da rüber!"

"Das nennst du Bäume fällen? Der Wald fällt sich nicht von selbst."

"Du kaust dich gleich durch den Stamm zur Strafe!"


Das ging eine ganze Weile so weiter. Acathla beaufsichtigte die Grabungen.
Reib richtete eine provisorische Brauerei ein und fing an Pilzsetzlinge in den Lehm zu setzen um später im Jahr Pilzbier herstellen zu können.
Samounta richtete eine kleine Schneiderei ein und Gede bastelte eine Steinmechanismen, man wüsste ja nie, wann man einen brauchen würde.



"Wenn ich gerade buddeln sage, meine ich gerade. Schütte das zu und mach das nochmal."


Ich für meinen Teil ging ein wenig Viecher abknallen, äh jagen.




Das Vieh hab ich voll erwischt. Einen in den Kopf, einen in den Unterleib.
Nimm das, Natur! Da wir genug Vorräte hatten, ließ ich den Kadaver liegen und machte mich erst mal wieder zurück zu unserem Lager.



In der Ferne sah ich einige aufrechtgehende Dachse.





Armok, sind diese Viecher hässlich. Wir werden noch früh genug anfangen, sie zu dezimieren, aber zuerst müssen wir uns um wesentlichere Dinge kümmern.


Diese Gegend ist das Letzte.
Es ist Mitte Frühling und selbst, als die oberste Schneedecke geschmolzen ist,
sind die kleinen Tümpel und Seen noch immer bis zum Boden tiefgefroren.
Man friert praktisch überall, nie ist es richtig warm. Aber es wird wärmer jetzt, zumindest ein bisschen. Überall spriesst nun Bambus aus dem Boden. Acathla gibt den Befehl, draußen schön feste auf den Boden zu trampeln, um möglichst viel davon plattzumachen.




Hier beaufsichtige ich zusammen mit Frostbite die Abholzungsarbeiten.
Unten im Bild unser Alkohollager, das hoffentlich bald in die Festung verlagert werden kann.



Desto weiter der Frühling fortschreitet und der Sommer sich nähert, desto wärmer wird es. So 4-6° Grad Dwarfius sind hier das Maximum. Im Norden fließt ein kleiner Fluss, in dessen Nähe ich den Hasen abgeknallt habe (oben links im Bild bei dem Blutfleck). In der Nähe des Flusses hängen noch mehr von diesen Dachsmenschen herum ("b").




Wenigstens taut der Fluss im Spätfrühling auf, so dass wir Zugang haben zu diesem Bier,
das die Menschen immer trinken, wie heißt es gleich?
Wasser.




Im Spätfrühling bevölkern Murmeltiere die unter dem Schnee erschienen Wiesen.
Was für hässliche Viecher.
Ich sollte ein paar erschießen, will aber Bolzen sparen, bis wir neue selbst herstellen können.
Das wird dann ein schwarzer Tag für diese fetten Pelzsäcke.


Eines schönen Tages, es war Sommeranfang, kam eine Gruppe von fünf Zwergen zu unserem kleinen Stollen. Einer von ihnen trat hervor und begann zu sprechen.

"Hallo, vom Schicksal gebeutelte Brüder. Ich bin Tolisunib und das sind meine Freunde, der Krieg hat unsere Heimhallen geschleift und wir suchen eine neues Heim. Könnt ihr uns den Weg zu Wanderlost beschreiben?"
sagte er freundlich.


"Ihr seht Wanderlost vor euch. Seid ihr, äh, komisch aussehende Landstreicher?"
grüßte Acathla zurück mit einem stolzen Gesichtsausdruck.

Der Zwerg starrte Acathla lange an.

Dann starrte er in Richtung des unförmigen Lehmloches, das NPC gebuddelt hatte, vor dem sich unsere Vorräte auf wilden Haufen täumten.
Müll lag im weiten Umkreis um das Lehmloch verteilt.
Eine Frau aus Tolisunibs Gruppe, übergab sich bei dem Geruch, der aus dem Katzenfleischfass wehte.
Dann kam Samounta aus dem Lehmloch gerannt und schlug NPC, der sich gerade aus einem umgestürzten Fass einen angebissenen Pilz nehmen wollte mit einem Stock auf den Kopf.
Der Zwerg starrte nun Samounta an, aber wurde abgelenkt durch Reib, der bis auf einen schlammbesudelten Lendenschurz nackt war und vor dem Loch tanzte.
Random kam mit einem riesigen Haufen Feuerholz im Arm zurück und wurde von Gederon gefragt, ob er denn nicht mehr schleppen könnte.

"Das kann nicht Wanderlost sein. Was ist mit den Türmen, den Mauern und Speisekammern. Armok. Was zum?" fing Tolisunib an und schüttelte den Kopf.
"Fantastisch, ihr seid Einwanderer! Stellt euch auf zur Musterung!"
jauchzte Acathla begeistert.
Samounta flüsterte: "Es muss schlimm um unsere Heimat bestellt sein. Guck dir die mal an. Das ist ein Haufen Deppen."
"Die schicken uns den letzten Abschaum."
jammerte ich.
Reib grunzte: "Wanderlost wird sie schon abhärten."



Einwanderer, Jahr 1



Überlebender Einwanderer, Jahr 10


Die Neuen stellten sich in einer Reihe auf. Acathla stand mit mir als Ehrenwache vor ihnen, die anderen gesellten sich hinter uns.

"Wie heißt ihr?" fragte Aca.
Die Zwerge stellten sich höflich vor.
"Keiner kann sich solche Namen merken!" schrie Aca verzweifelt.
"Das sind doch keine Namen, das ist Buchstabensalat." murrte ich.
"Dann nennen wir sie anders." schlug Gede vor.
"Wenn ich etwas sagen dürfte..." wollte Tolisunib einwerfen, aber ein grimmiger Blick von Samounta ließ ihn verstummen.

Dann ging es los.

"Du, du bist so hässlich wie NPC. Dich nennen wir Twink." sagte Reib.
"Du, Cerolzon. Ich glaub du bist dumm. Dich nennen wir Noob." sagte Sam.
"Du, ich glaube du bist auch dumm. Dich nennen wir Boon."
sagte Gede.
"Du, äh ich nenn dich Tuesday, weil heute Dienstag ist."
sagte Aca.
"Du, riechst komisch, ich nenn dich Stinky."
sagte ich.
"Du bist ein Pumpenbediener? So was gibs hier nicht, aber Steine darfst du gerne schleppen. Du bis Nutzlos, wir nennen dich Useless." sagte Sam.
"Da jetzt alle Namen haben, die man auch brüllen kann..." sagte Reib.
"LOS AN DIE ARBEIT!"
schrie ich die noch die völlig verdatterten Zwerge an.
"Willkommen in Wanderlost." fügte Acathla hinzu.




Die Einwanderer brachten einen Haufen Haustiere mit.
Oder wie wir sie hier nennen: "Vorräte".





Biervorrat: Anfang Frühling.




Biervorrat: Anfang Sommer.


"Sabotage!" brüllte Acathla, als er die Sauerei sah.
"Nein! Mein armes Herz! Nein!" weinte Reib.
"Diese unfähigen Arbeiter!"
fluchte ich.

Beim Ausladen am Anfang unseres Abenteuers wurde ein Teil der Bierfässer auf einen zugefrorenen Tümpel gestellt und waren im zunehmend wärmeren Wetter in durch das Eis eingebrochen.



Dreizehn Fässer Bier waren in Gefahr. Armok hilf!


"Es muss jemand runter und sie hochholen!" rief Gede.
"WIr können den Tümpel mit Arbeiterkörpern füllen." schlug ich vor.
"So viele Arbeiter haben wir leider nicht." sagte Gede.
"Dann soll einer von ihnen runtertauchen. Das schöne Bier!" schluchzte Reib.
"Twink soll einen Kanal graben und das Wasser ablassen!" sagte Sam.
Gesagt, getan.
Noch ahnte niemand, das sich gleich der erste Todesopfer von Wanderlost
ereignen würde.



Zuerst lief alles nach Plan. Wir brachten die restlichen Fässer in Sicherheit und Twink grub einen breiten Kanal und drainierte damit den Tümpel.
Eilig rollten wir im nur noch kniehohen Wasser alle Fässer aus dem Tümpel.
Dann scheuchten wir Twink runter, das Eis aufzugraben, damit so ein Unglück nie wieder passieren könne und keiner zu Schaden käme.

Es kam wie es kommen musste.



"Leute? Wer hilft mir raus? Es ist ganz schön kalt hier unten....
Argh, jetzt sind meine Beine sind festgefroren. Leute? LEUTE?"





Im Nachhinein tat es uns schon leid, dass Twink da unten erfroren ist.
Wir haben Anfang Sommer, da sollte es wärmer sein und das Wasser nicht einfach wieder gefrieren. Ich meine, jetzt haben wir wieder nur einen Bergarbeiter und NPC muss wieder Doppelschichten schieben, bis wir einen neuen gefunden haben, der so ähnlich aussieht. Wie sollen wir den Furrykrieg gewinnen, wenn unsere Arbeiter bei Routinearbeiten sterben?
Da Twink zu einem kompakten Eisblock gefroren war, ließen wir ihn erst mal da unten und riskierten keine weiteren Verluste wertvoller Ressourcen.



Das passte gar nicht in unseren Plan.

In seinen auch nicht.


Der Sommer brachte uns nur die Erkenntnis,
das Mutter Natur eine grausame Schlampe war.
Groteske Furrys und Riesendachse umlagerten uns, aber noch hatten wir nicht die Waffen und Soldaten, um mit ihnen fertigzuwerden.
Soll Armok mit ihnen Gnade haben, wir werden es nicht.



ELCHMENSCHEN.




PANDAMENSCHEN.




RIESENDACHSE.


Langsam grub sich NPC tief in den Berg.
Wir fanden dabei wertvolle Mineralien und Edelsteine.

Der Sommer ging vorüber und der Herbst kam. Anfang Herbst kamen noch mehr Einwanderer:
Freunde und Familie der ersten Gruppe, die sehen wollten, wie es ihren Verwandten ginge.
Der erste Anblick war für sie wohl etwas ernüchternd.
Es roch fürchterlich und im Tümpel neben dem jetzt viel breiterem Lehmloch schwamm die aufgedunsene Leiche Twinks.
Wir folgten dem altehrwürdigen Wanderlost-Ritual und begannen sogleich mit der Namensgebung der Neuankömmlinge und wiesen ihnen ihre Aufgaben zu.



Useless, Ugly, Gimp, Dog, Cat, Otherguy und wie sie alle heißen.


Der Herbst liegt nun vor uns und danach folgt der Winter.
Es beginnt schon wieder zu schneien und der Fluss ist zu einem einzigen Eisblock gefroren.
Ich vermisse die Sonne an diesem ewig grauem Himmel.



Schnee fällt bereits im Spätsommer.


Acathla hat NPC bereits den Plan für einen riesigen Speiseraum vorgelegt und Gederon denkt über einen unterirdischen Kanal nach, der Wasser direkt in unsere Festung befördern wird. Ich hoffe NPC hat seine Vitamine genommen, das hört sich nach viel Grabarbeit an. Wenn dieser sich beschwert, darf er Twink aus dem Wasser ziehen, ein Fliegenschwarm kreist in der kalten Luft über dem Tümpel.

Otherguy hat angeblich heute morgen einen Grizzlybären gesehen.
Vielleicht haben wir ihn zu sehr auf den Kopf geschlagen, als sein knurrender Magen uns geweckt hat. Wir müssen echt mehr Vorräte anlegen. Ugly berichtet, etwas gehe des Nachts in der Festung um und er hat von Twink geträumt. Lächerliche Hackfresse.
Andere Einwanderer berichten von Goblinspionen in den Hügeln um uns herum, aber wir können uns nicht vorstellen, dass noch jemand so dumm ist an einem so kalten Ort zu siedeln und lachen über sie und ihre kindischen Ängste.

Wir warten nun auf die langersehnte Karawane aus "Eternal Crypts", denn selbst Ausgestoßene haben ein Anrecht auf Waren, Güter und Neuigkeiten aus der Heimat. Behauptet Aca.
Wenn Aca recht hat, glaub ich auch an Grizzlybären, Geister und Goblins, niemand wird uns eine Karawane schicken.






...to be continued.








Posted by Dúrin am 09.04.2011


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